Der Stadtverband

Die Schützenvereine der ehemaligen Kernstadt Hamm schlossen sich am 10. Mai 1955, als die Wiederaufbaujahre überstanden waren, zu einem lockeren Verband zusammen. Sie gaben sich den Namen: "Stadtverband der Schützenvereine von Hamm und Umgebung". Doch die Vereine aus den umliegenden Gemeinden zeigten zu diesem Zeitpunkt noch kein Interesse. Eine besondere Bedeutung bekam der Stadtverband erst mit der Bildung der neuen Großstadt Hamm in ihren kommunalen Grenzen ab 1.1.1975. Es dauerte nicht lange, da schlossen sich die Schützenvereine der gesamten Stadt zu einem großen Verband zusammen, dem heute alle 34 Vereine angehören. Zweck des Zusammenschlusses ist, die gemeinsamen Interessen der angeschlossenen Vereine zielbewußt in der Öffentlichkeit vertreten zu können. Weitere Aufgaben sind auch die Koordinierung von Veranstaltungen, die Absprache von Terminen und dergleichen. Der Stadtverband wird geführt von dem 1. Vorsitzenden, dem 2. Vorsitzenden sowie dem Geschäfts- und Schriftführer, des Weiteren von je einem Beisitzer der sieben Stadtbezirke, dem Vertreter des Schießsports und der Avantgarden. Die Beisitzer werden delegiert. Folgende sich um das Schützenwesen verdient gemachte Personen haben den Stadtverband bisher angeführt: 

Dr. Wilhelm Meinhardt, 1955-1968, Bürger-SchützV. Hamm 1826; 

Wilhelm Mellmann, 1968-1978, Bürger-SchützV. Hamm 1826;

Günter Lohmann, 1978-1979, SchützV. Westenfeldmark 1879; 

Karl Lambardt, 1979-1988, EHRENVORSITZENDER SchützV. Rhynern 1837; 

Heinz Lensing, 1988 - 1998, EHRENVORSITZENDER Bürger-SchützV. Hövel 1906. 

 Norbert Kattenbusch, 1998 - 1999, SV Hamm-Süden 1888

 Volker Schmidt, 1999 - 30.01.2001 (verstorben) 

Dr. Heinz-Werner Hartfiel, 2001 - 2002 (Kommisarisch) 

Thomas Jägermann, 28.02.2002 - heute Handwerker Heessen 1910 

 Um die satzungsgemäßen Aufgaben erledigen und die gemeinschaftlichen Schützeninteressen zum Wohle aller Vereine erörtern zu können, werden die Mitglieder (mindestens der Vorsitzende und ein Vertreter) im März zur Jahreshauptversammlung und im November noch einmal zu einer Herbstversammlung einberufen. Wie wichtig und sinnvoll doch der Zusammenschluß aller Schützenvereine war, zeigte schon das große Stadtschützenfest am 5.9.1976, das im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Hamm veranstaltet wurde. Aus diesem Anlaß wurde im Buch der Geschichte der Stadt Hamm eine neue Seite aufgeschlagen, denn die Schützen ermittelten ihren ersten Stadtkaiser. Samstags hatten sich 31 Könige der Saison 1976 der Schützenvereine des Stadtverbandes im Westenschützenhof zum Kaiserschießen eingefunden. Sieger wurde mit dem 186. Schuß Gerd Seipke vom Schützenbund Westenheide 1927. Tags darauf trafen sich etwa 3.000 Schützen, Majestäten und Hofdamen an der Pauluskirche, um sich zu einem großen Aufmarsch auf dem Neumarkt zu formieren. In einem prunkvollen Festzug, der eine wahre Schützendemonstration darstellte, ging es zu den Zentralhallen im Hammer Süden. Die Kleingärtner hatten sich mit 23 farbenprächtigen und liebevoll gestalteten Wagen zu einem einzigartigen Blütenzug angeschlossen. Rund 60.000 Bürger säumten die Straßen und Plätze, um sich den großen Festzug der Schützen und Kleingärtner anzuschauen, der einmalig in der Stadtgeschichte war. Oberbürgermeister Dr. Günter Rinsche, der in den Zentralhallen die Proklamation des ersten Stadtkaisers vornahm, sprach von einem „historischen Augenblick“ und bezeichnete die Schützen als „Baumeister einer Brücke zwischen Tradition und Zukunft“. Er gab sogleich der Hoffnung Ausdruck, daß das Kaiserschießen fortan Tradition werden möge in Hamm. Sein Wunsch wurde wahr, denn seit 1976 veranstaltet der Stadtverband der Schützenvereine alle 5 Jahre ein Kaiserschießen.