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Stadtkaiser Aktuell
Jutta Petri ist die erste Stadtkaiserin der Geschichte des Hammer Schützenwesens.

Jutta Petri vom Schützenverein 1823 Pelkum hat dem ziemlich zähen Vogel beim 10. Stadtkaiserschießen auf dem Schützenplatz beim Kirchspiel Märkischer Schützenverein 1827 Hamm-Mark mit dem 598. Schuss den Garaus gemacht und ist damit auch die erste Frau, die diese Ehre - und das auch noch im Jubiläumsjahr - für sich erkämpft hat.
Ihr Verlobter Olaf Rump, für den Thomas Jägermann, Vorsitzender des Stadtverbandes der Hammer Schützenvereine, spontan noch keine offizielle Amts-Bezeichnung hatte, wird die nächsten fünf Jahre an Jutta Petris Seite die Schützen der 31 Hammer Schützenvereine repräsentieren.
Als Adjutant wurde noch unter der Stange Rafael Barton verpflichtet. Die frische Stadtkaiserin konnte das Geschehen kaum fassen, denn eigentlich hatte sie nicht mehr damit gerechnet, dass sie überhaupt noch einmal unter die Stange treten dürfte. Bis zuletzt hatten schließlich 21 der 30 angetretenen Vereine gekämpft und den hölzernen Vogel im glücklicherweise beleuchteten Kugelfang regelrecht durchsiebt und ihm mehrere Risse beigebracht.
Uwe Brinckheger saß während des gesamten Schießens direkt neben dem Eingang zum Sicherheitsbereich und war sehr gefragt, wenn es darum ging, den „Gesundheitszustand“ des Zielobjekts zu bewerten. Er gab auch bereitwillig Auskunft, wo denn wohl taktisch klug der nächste Schuss anzusetzen sei. Nicht umsonst hatte er sein Fernrohr dabei, das sich auch gerne die Schützen ausliehen, bevor sie ans Gewehr traten.

Doch es nützte wenig. Von 16.30 Uhr bis fast 22.30 Uhr am späten Abend feuerten die Zuschauer ihre Kandidaten an. So mancher Seufzer entfuhr den Beobachtern angesichts des offenbar sehr widerstandfähigen Ziels. Und obwohl es immer kühler wurde, nahmen noch bis zum Ende Hunderte regen Anteil am Geschehen. 

Dann beinahe Jubelschreie, die allerdings in ein Stöhnen und Raunen übergingen. Alle dachten, dass Rainer Köppelmann den Vogel mit dem 596. Schuss zu Boden holt, denn der Treffer saß gut. Doch zu früh gefreut. Das hölzerne Geflügel drehte sich schwungvoll einmal um sich selbst und schien sich aus reiner Boshaftigkeit mit einer Faser seines Körpers in der Höhe festgekrallt zu haben.

Bis eben Jutta Petri kam. Und die wird in der nächsten Zeit aus dem Feiern nicht mehr herauskommen. Im nächsten Jahr wird geheiratet, dann steht in vier Jahren die 200-Jahr-Feier des Schützenvereins 1823 Pelkum an und in fünf Jahren findet das nächste Stadtkaiserschießen dann in Pelkum an.

Bis dahin werden Stadtkaiserin und ihr Gemahl möglichst allen 31 Hammer Schützenvereinen die Ehre erweisen und deren Schützenfest besucht haben. Die Vorfreude auf ihre Amtszeit war am Samstagabend jedenfalls groß. Für Rolf Schmieder und seiner Frau Petra hingegen ging eine fünfjährige Amtszeit zu Ende, in der sie eine Menge Freunde und Bekannte hinzugewonnen haben.
Die Schützen feierten noch bis tief in die Nacht hinein.